Industriestrom:
Mengenrabatt für
Industriekunden
Wer bekommt Industriestrom?
Große Konzerne und Gewerbe verbrauchen deutlich mehr Strom als ein normaler Haushalt und haben deswegen höhere Stromkosten. Häufig rechnen sie diesen hohen Stromverbrauch nicht in Kilowattstunden, sondern sogar in Megawattstunden ab. Aufgrund dieser hohen Stromabnahme erhalten sie von Stromanbietern einen Mengenrabatt: den Industriestrompreis.
Um von den geringen Stromkosten des Industriestroms zu profitieren, müssen Unternehmen zwei Voraussetzungen erfüllen:
Sie müssen
einen Jahresstromverbrauch von mehr als 100.000 kWh haben.
Sie müssen einen RLM-Zähler besitzen.
Der RLM-Zähler ist eine Vorschrift der Stromnetzzugangsverordnung und wird von dem Netzbetreiber eingebaut. Bei der „Registrierenden Leistungsmessung“ wird der Stromverbrauch in einem 15-Minuten-Intervall erfasst und automatisch an den Netzbetreiber übertragen. So kann dieser den exakten Stromverbrauch protokollieren und eine entsprechende Stromrechnung erstellen. Diese präzise Erfassung ist besonders wichtig für Unternehmen mit variierenden Lastprofilen.
Anstatt eines im Vorfeld pauschal berechneten Monatsabschlags für die Stromkosten erhalten Industriekunden also eine monatliche Rechnung, die ihrem tatsächlichen Stromverbrauch entspricht.
Industriestrom oder Gewerbestrom?
Industriestrom und Gewerbestrom unterscheiden sich hauptsächlich durch die Menge und die spezifischen Anforderungen an die Stromversorgung. Gewerbestrom richtet sich an kleinere bis mittlere Unternehmen, wie zum Beispiel Handwerksbetriebe, Einzelhändler oder Gastronomiebetriebe, die einen geringeren Energiebedarf haben. Industriestrom hingegen ist auf große Unternehmen ausgerichtet, die aufgrund ihres hohen Stromverbrauchs spezielle Tarife mit bestimmten Konditionen und Voraussetzungen benötigen.
Industriestrom: Lohnt sich ein Vergleich der Tarife?
Seit der Liberalisierung des Strommarktes können auch
Industrieunternehmen ihren Stromlieferanten und ihren Stromtarif frei wählen. Ein Vergleich der verschiedenen
Industriestromtarife lohnt sich: Denn verschiedene Stromanbieter bieten maßgeschneiderte Lösungen
und attraktive Industriestromtarife an.
Der Industriestrompreis kann nicht in einem klassischen
Stromvergleich angezeigt werden. Industriekunden erhalten ein individuelles Strompreisangebot: Neben dem Verbrauch
spielen auch die Anzahl der Abnahmestellen, die Hauptzeiten des Stromverbrauches und die Laufzeit des
Liefervertrages eine Rolle für die Höhe des Industriestrompreises.
Energieintensive Unternehmen können
durch den Vergleich von Industriestrompreisen transparente, sichere und langfristige Entscheidungen treffen, um
ihre Energiekosten zu optimieren. Somit maximiert ein sorgfältiger Tarifvergleich den wirtschaftlichen Nutzen und
reduziert das Risiko steigender Energiekosten.
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Was kostet Industriestrom?
Der Preis für Industriestrom lag im Jahr 2024 bei etwa 17,85 ct/kWh inklusive Steuern. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Industriestrompreis um 28 % gesunken – 2023 bezahlten Industriekunden noch 24,46 ct/kWh inklusive Steuern.
Der Industriestrompreis setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen:
Im Gegensatz zum normalen Haushaltsstrom profitieren Industrieunternehmen von zahlreichen Entlastungen durch den Staat, um international wettbewerbsfähig zu bleiben.
Senkung der Stromsteuer
Aufgrund der gestiegenen Stromkosten in den vergangenen Jahren suchte die
Bundesregierung nach Möglichkeiten, um die deutsche Wirtschaft zu entlasten. Nachdem zunächst eine staatliche
Subvention im Raum stand, durch die der Strompreis für
Industriekunden vorübergehend gedeckelt werden sollte, beschloss die Bundesregierung im November 2023 eine
Stromsteuersenkung in Höhe von drei Milliarden Euro für alle produzierenden Unternehmen.
Im Rahmen dieses
Strompreispakets wurde die Stromsteuer für Industriestrom auf den Mindestwert gesenkt, der von der Europäischen
Union zugelassen ist. Für den Industriestrom fallen so nur noch Stromsteuern in Höhe von 0,05 ct/kWh an. Im
Gegenzug wurde der Spitzenausgleich, von dem nur einige energieintensive Unternehmen profitierten,
abgeschafft.
Das Strompreispaket gilt zunächst für die Jahre 2024 und 2025. Derzeit prüft die
Bundesregierung, ob es um weitere drei Jahre verlängert werden kann.
Das Strompreispaket soll für mehr
Planungssicherheit und weniger Bürokratie sorgen, so Bundeskanzler Olaf Scholz bei der Bekanntgabe am 9.
November. Auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck lobt das Strompreispaket als verlässliche Stütze für die
Wettbewerbsfähigkeit der Industrie.
Strompreiskompensation und Super-Cap
Auch die Strompreiskompensation, die Industrieunternehmen mit einem hohen Stromverbrauch
unterstützt, soll um fünf Jahre verlängert werden. Sie befreit rund 350 energieintensive Unternehmen von den
Kosten für Emissionsberechtigung, die Stromerzeuger an ihre Kunden weitergeben. Dies soll dazu beitragen, dass
deutsche Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben und es nicht zu Produktionsverlagerungen – und somit auch zur
Verlagerung von CO₂-Emissionen – kommt. Um die Strompreiskompensation auszuweiten, soll in Zukunft auch der
Selbstbehalt wegfallen.
Der „Super-Cap“ soll die nächsten fünf Jahre ebenfalls fortgeführt werden. Dieser
gilt für 90 Industrieunternehmen in Deutschland, die einen besonders hohen Stromverbrauch haben. Er begrenzt die
CO₂-Kosten auf 1,5 % der Bruttowertschöpfung.
Mit diesen beiden Maßnahmen werden energieintensive
Unternehmen von emissionshandelsbedingten indirekten CO₂-Kosten entlastet.
Industriestrom als Ökostrom
Unternehmen können den Industriestrom auch als Ökostrom beziehen. Dabei handelt es sich um Energie aus
erneuerbaren Quellen wie Wind, Sonne, Wasser oder Biomasse. So möchten Industrieunternehmen ihren ökologischen
CO₂-Fußabdruck reduzieren. Die Stromkosten für Ökostrom sind in der Regel zwar etwas höher, jedoch profitiert
das Unternehmen von einem umweltfreundlichen Image und staatlichen Förderungen.
Es gibt mehrere
staatliche Fördermöglichkeiten, die den Wechsel zu Ökostrom unterstützen. Die KfW bietet im Rahmen ihrer
Klimaschutzoffensive Förderungen für Maßnahmen zur Verringerung von Treibhausgasemissionen an. Zudem gibt es die
besondere Ausgleichsregelung im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) für stromintensive Unternehmen und spezifische
Landesprogramme zur Förderung emissionsarmer Mobilität und Ladeinfrastruktur.
Stromanbieter von Ökostrom
stellen ebenfalls maßgeschneiderte Lösungen für Industriestrom zur Verfügung, um den spezifischen Energiebedarf
und die Nachhaltigkeitsziele der Unternehmen zu erfüllen.