Ökostrom: Vergleichen,
sparen und die Umwelt
schützen
Vorteile von Ökostrom
Ökostrom, Naturstrom, Grünstrom – all diese Begriffe bezeichnen Strom, der aus erneuerbaren Energien wie Sonnenenergie, Wasserkraft, Windkraft oder Biomasse gewonnen wird. Der wohl größte Unterschied zu herkömmlichem Strom ist, dass Ökostrom nahezu keine CO₂-Emissionen verursacht.
Mit einem Stromtarifwechsel zu Ökostrom können Sie Ihren CO₂-Fußabdruck um bis zu 90 % verringern. Zum Vergleich: Das Umweltbundesamt hat für den konventionellen Strommix im Jahr 2022 einen CO₂-Ausstoß von 498 Gramm pro Kilowattstunde berechnet – für Ökostrom wurden 32 Gramm pro Kilowattstunde gemessen.
Ein weiterer umweltfreundlicher Faktor ist die unerschöpfliche Verfügbarkeit der erneuerbaren Energien. Die Sonne ist zum Beispiel eine „nicht endende Energiequelle“ – zumindest in menschlichen Maßstäben. Während fossile und auch nukleare Brennstoffe aus Braunkohlekraftwerken oder Atomkraftwerken in einigen Jahrzehnten aufgebraucht sein könnten, bleiben erneuerbare Energien dauerhaft verfügbar.
Ein weiterer Vorteil von Ökostrom sind die Kosten: Während diese bei der konventionellen Erzeugung von Strom langfristig steigen, sinken die Kosten für erneuerbare Energien stetig.

Strommix in Deutschland
Im Jahr 2024 wurden laut dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme knapp 260 Terawattstunden nachhaltig produziert – das entspricht fast 63 % des deutschen Strommixes. Zunehmend weniger Strom wird aus fossilen Energieträgern gewonnen – ein positiver Trend, der in den nächsten Jahren weitergeführt werden muss, um die festgelegten Ziele zu erreichen. Denn bis 2030 sollen 80 % des Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Quellen stammen.
Die Zusammensetzung des deutschen Strommixes sieht jeden Tag anders aus, denn die Erzeugung von erneuerbaren Energien hängt stark von der Jahreszeit, der Tageszeit und dem Wetter ab. So wird im Sommer mehr Solarenergie geliefert und im Winter mehr Windenergie. Die Windkrafträder leisten jedoch weiterhin den größten Beitrag zur Ökostromproduktion in Deutschland.
Übrigens: Laut Monitoringbericht 2024 stammen nur 6,8 % der erneuerbaren Energien von den „Big Five“, den größten Stromversorgern Deutschlands. Aktuell sind das RWE, EnBW, E.ON, Vattenfall und Uniper.
Strommix in Deutschland
Verteilung der Energieträger an der Stromerzeugung
Wie kommt der Ökostrom in unsere Häuser?
Der Strom, der aus unserer Steckdose kommt, ist überall gleich – es gibt also kein eigenes Netz für Ökostrom. Windkrafträder, Biogasanlagen, aber auch Kohle- und Atomkraftwerke speisen Strom in das öffentliche Stromnetz. Der Strom in Ihrem Haus kommt meist aus dem nächstgelegenen Kraftwerk.
Wenn Sie einen Ökostromtarif abschließen, speist der Energielieferant die Menge an Strom, die Sie benötigen, in das Stromnetz. Je mehr Verbraucher also Ökostrom beziehen, umso größer ist der Anteil an erneuerbaren Energien im Strommix.
Ist Ökostrom teurer als konventioneller Strom?
Der Strompreis ist von mehreren Faktoren abhängig – und das gilt auch für Ökostrom. Darunter fallen zum Beispiel die aktuellen Marktbedingungen, technologische Fortschritte und auch staatliche Subventionen.
Ökostrom hat jedoch einen entscheidenden Vorteil: Bei erneuerbaren Energien basieren die Kosten hauptsächlich auf den Anfangsinvestitionen in die Stromerzeugungsanlagen, wie zum Beispiel dem Bau von Wasserkraftwerken oder Windkraftanlagen. Ökostrom ist also kaum von den stark schwankenden Rohstoffpreisen abhängig und hat daher stabilere Strompreise.
Durch technologische Fortschritte und Skaleneffekte sinken die Kosten für erneuerbare Energien. Solar- und Windkraftanlagen sind heute günstiger in der Herstellung und Wartung sowie deutlich leistungsfähiger als noch vor zehn Jahren.
Langfristig werden die Preise für konventionellen Strom weiter steigen, da die Vorräte an fossilen Brennstoffen zur Neige gehen und zusätzliche Kosten – etwa für CO₂-Zertifikate im Emissionshandel – entstehen.
Mit dem Wechsel zu einem Ökostromtarif tun Sie also nicht nur etwas für die Umwelt, sondern können langfristig auch Stromkosten sparen. Finden Sie jetzt Ihren passenden Stromtarif mit dem Stromrechner von Stromvergleich.de.
Ökostromvergleich: So funktioniert’s
Mit dem Vergleichsrechner von Stromvergleich.de finden Sie in nur drei Schritten den passenden Ökostromtarif:
Schritt 1: Eingabe der Verbrauchsdaten
Tragen Sie zunächst Ihre Postleitzahl und Ihren Jahresstromverbrauch in den Stromvergleichsrechner ein. Falls Ihnen Ihr genauer Jahresverbrauch nicht bekannt ist, schätzen Sie ihn. Ansonsten finden Sie diese Informationen auch auf Ihrer letzten Stromrechnung.
Schritt 2: Auswahl eines neuen Tarifs
Wählen Sie einen günstigen Ökostromtarif aus, der Ihren Bedürfnissen entspricht. Berücksichtigen Sie dabei Kriterien wie Preisgarantie, Mindestvertragslaufzeit, Vertragsbedingungen und Kundenerfahrungen.
Schritt 3: Ausfüllen des Wechselantrags
Füllen Sie den Wechselantrag bequem online aus. Nachdem Sie den Wechselantrag abgesendet haben, wird sich der neue Anbieter in der Regel innerhalb der nächsten fünf Werktage bei Ihnen melden. Die vollständige Umstellung des Vertrags kann zwischen ein und drei Wochen dauern.

Herkunftsnachweise von Ökostrom
Was viele Verbraucher nicht wissen: „Ökostrom“ ist kein geschützter Begriff. Es gibt also keine gesetzliche Definition, die festlegt, was ein Ökostromtarif enthalten muss. Eine Orientierung soll der sogenannte Herkunftsnachweis bieten. Darin werden verschiedene Informationen über den produzierten Strom festgehalten, zum Beispiel die Art der Anlage, die Art des Energieträgers sowie Angaben zum Standort.
Pro 1.000 Kilowattstunden erzeugten Ökostroms wird ein Herkunftsnachweis ausgestellt. Dieser wird dann im Herkunftsnachweisregister, welches vom Umweltbundesamt betrieben wird, hinterlegt.
Allerdings gibt es bei diesem Verfahren ein großes Problem: Der Anlagenbetreiber kann den Herkunftsnachweis an andere Stromversorger verkaufen. Diese können dann konventionellen Strom als Ökostrom verkaufen, obwohl er gar nicht aus erneuerbaren Energien gewonnen wurde. Es kommt zu einem „Greenwashing“ und es wird kein Beitrag zur Energiewende geleistet.
Herkunftsnachweise in Deutschland
Der Ausbau der erneuerbaren Energien wird hierzulande durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert. Strom, der so gefördert wird, darf nicht gesondert als Ökostrom verkauft werden – und erhält somit auch keinen Herkunftsnachweis. Daher stammen fast alle Herkunftsnachweise aus dem Ausland und dienen nur dazu, den verkauften Strom als 100 % Ökostrom nachzuweisen – die Energiewende in Deutschland wird dadurch jedoch nicht gefördert.
Wie erkenne ich einen guten Ökostromtarif?
Ein guter Ökostromtarif zeichnet sich nicht nur dadurch aus, dass er aus erneuerbaren Quellen stammt. Er enthält auch eine Förderkomponente. Mit dem Verkaufserlös wird in Projekte investiert, welche die Energiewende vorantreiben. So werden beispielsweise der Bau neuer, sauberer Anlagen und die Entwicklung moderner Speichertechnologien finanziert. Darüber hinaus sollte ein guter Ökostromtarif bestimmte Umweltkriterien erfüllen.
Achtung: Manche Stromanbieter sind außerdem nur grüne Ableger von Atom- und Kohlekonzernen. Diese kleineren Energielieferanten bieten in der Regel Ökostromtarife an, der Mutterkonzern setzt jedoch weiterhin auf fossile Energieträger. Sie tragen also nur einen geringen Beitrag zur Energiewende bei.
Ob ein Ökostromtarif wirklich nachhaltig ist, erkennt man zum Beispiel an bestimmten Gütesiegeln.
Sondertarife mit Ökostrom
Mittlerweile haben fast alle Ökostromanbieter auch Sondertarife im Angebot. Darunter zum Beispiel spezielle Tarife für Wärmepumpenstrom, Nachtstrom oder Autostrom. Auf Stromvergleich.de finden Sie die entsprechenden Stromvergleichsrechner, um nach Angeboten in Ihrer Region zu suchen.
Seit 2025 sind alle Stromanbieter dazu verpflichtet, dynamische Stromtarife anzubieten – das bedeutet, dass auch diese Sondertarife in Zukunft mit Ökostrom erhältlich sind. Dynamische Stromtarife zeichnen sich dadurch aus, dass sie keinen festen Arbeitspreis haben. Stattdessen wird der aktuelle Strombörsenpreis direkt an die Kunden weitergeleitet. Sie können also in Niedertarifzeiten besonders günstigen Strom beziehen. Dynamische Stromtarife lohnen sich besonders für Stromkunden, die große Stromverbraucher wie E-Autos oder Wärmepumpen besitzen.
So können Sie zur Energiewende beitragen
Mit einem Ökostromtarif leisten Sie bereits einen großen Beitrag, um die Energiewende weiter voranzubringen. Sie haben jedoch auch die Möglichkeit, direkt in erneuerbare Energien zu investieren. Zum Beispiel, indem Sie eine Photovoltaikanlage auf Ihrem Dach installieren. Eine Solarthermieanlage oder eine Wärmepumpenheizung stellen umweltfreundlichere Heizungsmöglichkeiten dar. Darüber hinaus sollten Sie darauf achten, Ihren Energieverbrauch möglichst gering zu halten, zum Beispiel durch sparsame Haushaltsgeräte.