Was ist Wärmepumpenstrom?
Eine Wärmepumpe wandelt die Energie aus Luft, Erde oder Wasser in Heizwärme um. Dafür benötigt sie jedoch Strom. Eine Wärmepumpenheizung kann mit einer Kilowattstunde Strom rund vier Kilowattstunden Heizwärme erzeugen. Diese Effizienz und die Nutzung von erneuerbaren Energiequellen macht sie zu einer attraktiven Option für umweltfreundliches Heizen.
Eigenheimbesitzer müssen beim Einsatz einer Wärmepumpe jedoch mit höheren Stromkosten rechnen. Deutlich günstiger wird es, wenn Sie einen speziellen Tarif für Wärmepumpenstrom abschließen. Dieser wird von den Energieversorgern ausschließlichfür den Betrieb einer Wärmepumpe angeboten und unterliegt einigen Besonderheiten.
Wärmepumpenstrom erhalten Sie je nach Gemeinde und Stromanbieter bereits für 25 ct/kWh. Zum Vergleich: Im Januar 2024 lag der durchschnittliche Preis für Haushaltsstrom bei 37,37 ct/kWh. Auf das Jahr gerechnet sparen Sie durch einen Sondertarif für Wärmestrom also mehrere hundert Euro an Haushaltsstrom.
Welche Voraussetzungen gelten für Wärmepumpenstrom?
Ihre Wärmepumpe muss zwei Voraussetzungen erfüllen, damit Sie einen Wärmepumpentarif abschließen können:
Die Wärmepumpe muss an einen eigenen Stromzähler angeschlossen sein. Nur so kann der Heizstrom gesondert abgelesen werden.
Die Wärmpumpe muss steuerbar sein. Nur mit einem entsprechenden Steuergerät kann der Netzbetreiber auf die Wärmepumpe zugreifen und diese bei einer hohen Stromnachfrage kurzzeitig drosseln. Diese Drosselung darf eine Dauer von zwei Stunden nicht überschreiten und an maximal sechs Stunden pro Tag erfolgen. Seit Januar 2024 müssen alle Wärmepumpen, die neu installiert werden und einen Stromverbrauch von mehr als 4,2 kWh haben, steuerbar sein.
Lohnt es sich, einen zusätzlichen Tarif für Wärmepumpenstrom abzuschließen?
Wärmepumpenstromtarife sind deutlich günstiger als der normale Haushaltsstrom. Daher lohnt es sich in den meisten Fällen, einen zusätzlichen Tarif abzuschließen. Doch warum ist der Wärmepumpenstrom so günstig? Das hat gleich mehrere Gründe:
Geringere Konzessionsabgabe: Die Gemeinde, durch die der Strom geleitet wird, erhält mit jeder Kilowattstunde eine sogenannte Konzessionsabgabe. Heizstromtarife wie der Wärmepumpenstrom werden jedoch als Sonderverträge eingestuft. Pro Kilowattstunde gilt hier ein Höchstbetrag von 0,11 Cent. Für normalen Haushaltsstrom zahlen Sie je nach Gemeinde zwischen 1,32 und 2,39 Cent pro Kilowattstunde.
Von Umlagen befreit: Für normalen Haushaltsstrom fallen zusätzliche Kosten für die Offshore-Netzumlage und die KWKG-Umlage an. Haben Sie jedoch eine Wärmepumpe mit einem eigenen Stromzähler, können Sie sich von diesen befreien lassen. Im Jahr 2024 beträgt die Offshore-Netzumlage 0,656 Cent pro Kilowattstunde und die KWKG-Umlage 0,275 Cent.
Pauschalrabatt für Wärmepumpenstrom
Ab dem Jahr 2024 haben Sie zwei Möglichkeiten, von Vergünstigungen für Wärmepumpenstrom zu profitieren.
Modul 1: Als Ausgleich dafür, dass der Netzbetreiber Ihre Wärmepumpenheizung zeitweise drosseln darf, erhalten Sie einen jährlichen Pauschalrabatt auf das Netzentgelt. Dieser liegt zwischen 110 und 190 Euro brutto im Jahr. Wenn Sie über eine steuerbare Wärmepumpe verfügen, können Sie diese also für das Modul 1 bei Ihrem Netzbetreiber anmelden, ohne einen zusätzlichen Wärmepumpenstromtarif abzuschließen.
Modul 2: Wenn Sie einen speziellen Stromtarif für Ihre Wärmepumpe abschließen, erhalten Sie statt der Pauschale einen Rabatt von 60 Prozent auf die Netzentgelte. So können Sie mit jeder verbrauchten Kilowattstunde einige Cent sparen.
Welches Modul sich für Ihre Wärmepumpe lohnt, ist somit auch von Ihrem Stromverbrauch abhängig. Als Faustregel gilt: Liegt der Stromverbrauch Ihrer Wärmepumpenheizung bei mehr als 3.000 kWh im Jahr, lohnt sich ein Sondertarif für Wärmestrom.
Übrigens: Genauso wie Wärmepumpen gelten auch Wallboxen für Elektroautos als abschaltbare Verbrauchseinheiten. Sie können daher über den Stromzähler Ihrer Wärmepumpe abgerechnet werden und profitieren so ebenfalls von günstigen Wärmepumpenstromtarifen.
Wärmepumpenstrom: Stromtarif wechseln
Um den besten Preis für Ihren Wärmepumpenstrom zu bekommen, lohnt es sich, Heizstromtarife im Internet zu vergleichen. Mit Stromvergleich.de erhalten Sie in nur 3 Schritten den günstigsten Wärmepumpentarif.
Schritt 1: Verbraucherdaten eingeben
Tragen Sie zunächst Ihre Postleitzahl sowie Ihren Jahresstromverbrauch ein. Nun müssen Sie angeben, ob Ihre Wärmepumpe an einem Eintarifzähler oder Zweitarifzähler angeschlossen ist.
Wird Ihnen nur ein Verbrauchswert angezeigt, besitzen Sie einen Eintarifzähler. Ein Zweitarifzähler oder auch Doppeltarifzähler zeigt Ihnen den Stromverbrauch für den Tag, den Hochtarif (HT), und den Stromverbrauch für die Nacht, den Niedertarif (NT),an. Geben Sie beide Verbrauchsmengen in unseren Rechner ein.
Falls Ihnen Ihr genauer Jahresverbrauch nicht bekannt ist, geben Sie einen Schätzwert ein. In einem klassischen Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche zwischen 120 und 160 Quadratmetern liegt der Stromverbrauch einer Wärmepumpe bei circa 6.500 kWh.
Schritt 2: Auswahl eines Tarifs
Ihnen werden nun die günstigsten Wärmepumpentarife angezeigt. Achten Sie bei Ihrer Wahl auf folgende Kriterien:
Preis und Preisgarantie
Grundgebühr
Vertragslaufzeit
Kündigungsfrist
Prämien
Optionen auf Ökostrom
Kundenerfahrungen
Sie sind sich unsicher, welcher Wärmepumpenstromtarif der richtige für Sie ist? Dann kontaktieren Sie unsere Tarifexperten. Den Kundenservice erreichen Sie unter 0351 41 898 232 oder per E-Mail unter [email protected].
Schritt 3: Wechselantrag ausfüllen
Den Wechselantrag können Sie bequem online ausfüllen. Dazu benötigen Sie lediglich Ihre Stromzählernummer. Stromvergleich.de bieten Ihnen außerdem einen automatischen Kündigungsservice an: Hier müssen Sie lediglich die Kunden- oder Vertragskontonummer Ihres aktuellen Stromanbieters angeben.
Nachdem Sie den Wechselantrag abgesendet haben, wird sich Ihr neuer Stromanbieter innerhalb der nächsten fünf Werktage bei Ihnen melden. Die Umstellung Ihres Vertrags kann bis zu drei Wochen dauern.
Sind Sie Kunde bei Ihrem örtlichen Grundversorger, können Sie Ihren Stromtarif mit einer Kündigungsfrist von zwei Wochen kündigen. Wechseln Sie von einem Wärmepumpentarif zu einem anderen, müssen Sie sich an die Kündigungsfrist des Stromanbieters halten. Diese beträgt meist vier Wochen.
Wie funktioniert eine Wärmepumpe?
Eine Wärmepumpe nutzt die natürliche Wärme aus der Luft, dem Grundwasser oder dem Erdreich, um Ihr Haus zu beheizen. Dazu verwendet die Wärmepumpe ein spezielles Kältemittel, das einen besonders niedrigen Siedepunkt hat.
Die Umweltwärme durchläuft in der Wärmepumpenheizung vier Stationen:
Die Umweltwärme wird auf das Kältemittel übertragen, wodurch dieses verdampft.
Das so entstandene Gas wird stark verdichtet. Dabei erwärmt sich das Gas.
Das gasförmige Kältemittel gibt seine Wärme an das Wasser ab, das in die Heizkörper fließt. Das Kältemittel kühlt dabei ab und wird wieder flüssig.
Anschließend wird der Druck wieder abgelassen. Das Kältemittel kühlt vollständig ab und wird erneut in den Kreislauf eingespeist.
Um diesen Kreislauf zu betreiben, benötigt die Wärmepumpe Strom.
Wasser, Erde oder Luft: Unterschiede der Wärmepumpen
Wenn Sie eine Wärmepumpenheizung in Ihrem Haus installieren möchten, müssen Sie sich entscheiden, mit welcher Energiequelle Sie heizen wollen.
Die verschiedenen Wärmepumpen unterscheiden sich nicht nur in den Anschaffungskosten und im Installationsaufwand, sondern vor allem in der Jahresarbeitszahl (JAZ). Diese gibt an, wie effizient eine Wärmepumpe arbeitet. Die Jahresarbeitszahl errechnet sich aus der Differenz zwischen der Quellentemperatur und der Nutztemperatur. Je höher die Wärme der Naturquelle und je niedriger die Nutztemperatur, desto höher ist die Effizienz.
Vor- und Nachteile der verschiedenen Wärmepumpen
Luftwärmepumpen haben einen geringeren Installationsaufwand und können sowohl innerhalb als auch außerhalb von Gebäuden aufgestellt werden. Auch bei Minusgraden kann noch Energie aus der Außenluft gewonnen werden. Luftwärmepumpen sind jedoch weniger effizient als Wärmepumpen, die ihre Energie aus Quellen beziehen, deren Temperatur das ganze Jahr über relativ konstant ist. Außerdem haben sie einen höheren Stromverbrauch als andere Wärmepumpen, was zu höheren Stromkosten führen kann.
Erdwärmepumpen sind in der Regel sehr effizient. Allerdings ist die Installation aufwendig und bei tiefen Bohrungen sind zusätzliche Genehmigungen erforderlich. Die Effizienz einer Erdwärmepumpe hängt auch von der Bodenbeschaffenheit ab: Ein sandiger, feuchter Boden liefert deutlich mehr Energie als ein trockener, steiniger Boden.
Wasserwärmepumpen, die das Grundwasser zum Heizen nutzen, sind in der Anschaffung teurer, da die Installation sehr aufwendig ist. Für die Nutzung muss sowohl ein Saug- als auch ein Schluckbrunnen angelegt werden. Da das Grundwasser deutlich höhere Temperaturen aufweist als das Erdreich, ist die Energieeffizienz hoch. Eine Wasser-Wärmepumpe eignet sich allerdings nur in Gebieten mit hohem und relativ konstantem Grundwasserspiegel.
Die Stromkosten können daher je nach Wärmepumpentyp und Effizienz variieren.