Wärmepumpenstrom:
So heizen Sie günstig
Was ist Wärmepumpenstrom?
Eine Wärmepumpe wandelt die Energie aus Luft, Erde oder Wasser in Heizwärme um. Dafür benötigt sie jedoch Strom. Eine Wärmepumpenheizung kann mit einer Kilowattstunde Strom rund vier Kilowattstunden Heizwärme erzeugen. Diese Effizienz und die Nutzung von erneuerbaren Energiequellen machen sie zu einer attraktiven Option für umweltfreundliches Heizen.
Eigenheimbesitzer müssen beim Einsatz einer Wärmepumpe jedoch mit höheren Stromkosten rechnen. Deutlich günstiger wird es, wenn Sie einen speziellen Tarif für Wärmepumpenstrom abschließen. Dieser wird von den Energieversorgern ausschließlich für den Betrieb einer Wärmepumpe angeboten und unterliegt einigen Besonderheiten.
Wärmepumpenstrom erhalten Sie je nach Gemeinde und Stromanbieter bereits für 25 ct/kWh. Zum Vergleich: Im Januar 2025 lag der durchschnittliche Preis für Haushaltsstrom bei 28 ct/kWh. Auf das Jahr gerechnet sparen Sie durch einen Sondertarif für Wärmestrom also mehrere Hundert Euro an Haushaltsstrom.

Welche Voraussetzungen gelten für Wärmepumpenstrom?
Ihre Wärmepumpe muss zwei Voraussetzungen erfüllen, damit Sie einen Wärmepumpentarif abschließen können:
Die Wärmepumpe muss an einen eigenen Stromzähler angeschlossen sein. Denn nur so kann der Heizstrom unabhängig vom Haushaltsstrom gemessen werden. Dabei haben Sie die Wahl zwischen einem Eintarif- und einem Zweitarifzähler.
Die Wärmpumpe muss steuerbar sein. Nur mit einem entsprechenden Steuergerät kann der Netzbetreiber auf die Wärmepumpe zugreifen und diese bei einer hohen Stromnachfrage kurzzeitig drosseln. Diese Drosselung darf eine Dauer von zwei Stunden nicht überschreiten und an maximal sechs Stunden pro Tag erfolgen. Seit Januar 2024 müssen alle Wärmepumpen, die neu installiert werden und einen Stromverbrauch von mehr als 4,2 kW haben, steuerbar sein.
Eintarif- oder Zweitarifzähler: Was brauche ich?
Ein Eintarifzähler besitzt nur ein Zählwerk, das den gesamten Energieverbrauch des Haushalts erfasst. Ein Zweitarifzähler oder auch Doppeltarifzähler hat hingegen zwei separate Zählwerke. Sie messen den Stromverbrauch für zwei verschiedene Tarife, die je nach Tageszeit variieren. Tagsüber misst der Doppeltarifzähler den Hochtarif (HT) und nachts den Niedertarif (NT). Nur mit einem Doppeltarifzähler können Sie also Stromtarife abschließen, bei denen zwei unterschiedliche Preise pro Kilowattstunde erfasst werden – wie zum Beispiel beim Nachtstromtarif.
Ein Doppeltarifzähler lohnt sich vor allem dann, wenn Sie in den Niedertarifzeiten einen hohen Stromverbrauch haben – zum Beispiel, wenn Sie nachts ein E-Auto laden oder eine Wärmepumpe betreiben.
Es gibt also Wärmepumpenstromtarife, bei denen zwischen Hoch- und Niedertarifzeiten unterschieden wird – aber auch solche, bei denen immer der gleiche Preis pro Kilowattstunde berechnet wird. Mit einem Zweitarifzähler haben Sie also eine größere Auswahl an Stromtarifen, er ist jedoch keine Voraussetzung für den Bezug von Wärmepumpenstrom.
Lohnt es sich, einen zusätzlichen Tarif für Wärmepumpenstrom abzuschließen?
Wärmepumpenstromtarife sind deutlich günstiger als normaler Haushaltsstrom. Daher lohnt es sich in den meisten Fällen, einen zusätzlichen Tarif abzuschließen. Doch warum ist der Wärmepumpenstrom so günstig?
Das hat gleich mehrere Gründe:
Pauschalrabatt für Wärmepumpenstrom
Ab dem Jahr 2024 haben Sie zwei Möglichkeiten, von Vergünstigungen für Wärmepumpenstrom zu profitieren.
Welches Modul sich für Ihre Wärmepumpe lohnt, ist somit auch von Ihrem Stromverbrauch abhängig.
Als Faustregel gilt: Liegt der Stromverbrauch Ihrer Wärmepumpenheizung bei mehr als 3.000 kWh im Jahr, lohnt sich ein Sondertarif für Wärmestrom.
Übrigens: Genauso wie Wärmepumpen gelten auch Wallboxen für Elektroautos als abschaltbare Verbrauchseinheiten. Sie können daher über den Stromzähler Ihrer Wärmepumpe abgerechnet werden und profitieren so ebenfalls von günstigen Wärmepumpenstromtarifen.
Wärmepumpentarife vergleichen und sparen
Um den besten Preis für Ihren Wärmepumpenstrom zu bekommen, lohnt es sich, Heizstromtarife im Internet zu vergleichen. Mit Stromvergleich.de erhalten Sie in nur drei Schritten den günstigsten Wärmepumpentarif.
Schritt 1: Verbrauchsdaten eingeben
Tragen Sie zunächst Ihre Postleitzahl sowie Ihren Jahresstromverbrauch ein. Nun müssen Sie angeben, ob Ihre Wärmepumpe an einem Eintarifzähler oder Zweitarifzähler angeschlossen ist.
Falls Ihnen Ihr genauer Jahresverbrauch nicht bekannt ist, geben Sie einen Schätzwert ein. In einem klassischen Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche zwischen 120 und 160 Quadratmetern liegt der Stromverbrauch einer Wärmepumpe bei circa 6.500 kWh.
Schritt 2: Auswahl eines Tarifs
Ihnen werden nun die günstigsten Wärmepumpentarife angezeigt. Achten Sie bei Ihrer Wahl auf folgende Kriterien:
• Preis und Preisgarantie
• Grundgebühr
• Vertragslaufzeit
• Kündigungsfrist
• Prämien
• Optionen auf Ökostrom
• Kundenerfahrungen
Sie sind sich unsicher, welcher Wärmepumpenstromtarif der richtige für Sie ist? Dann kontaktieren Sie gern unsere Tarifexperten.
Schritt 3: Wechselantrag ausfüllen
Den Wechselantrag können Sie bequem online ausfüllen. Dazu benötigen Sie lediglich Ihre Stromzählernummer. Stromvergleich.de bietet Ihnen außerdem einen automatischen Kündigungsservice an: Hier müssen Sie lediglich die Kunden- oder Vertragskontonummer Ihres aktuellen Stromanbieters angeben.
Nachdem Sie den Wechselantrag abgesendet haben, wird sich Ihr neuer Stromanbieter innerhalb der nächsten fünf Werktage bei Ihnen melden. Die Umstellung Ihres Vertrags kann bis zu drei Wochen dauern. Sind Sie Kunde bei Ihrem örtlichen Grundversorger, können Sie Ihren Stromtarif mit einer Kündigungsfrist von zwei Wochen kündigen. Wechseln Sie von einem Wärmepumpentarif zu einem anderen, müssen Sie sich an die Kündigungsfrist des Stromanbieters halten. Diese beträgt meist vier Wochen.
So funktioniert der Anbieterwechsel
Bitte beachten Sie beim Wechsel die Kündigungsfrist Ihres alten Stromvertrags. Wenn diese in weniger als 4 Wochen ausläuft, müssen Sie bei Ihrem alten Anbieter selbst kündigen.
Wie funktioniert eine Wärmepumpe?
Eine Wärmepumpe nutzt die natürliche Wärme aus der Luft, dem Grundwasser oder dem Erdreich, um Ihr Haus zu beheizen. Dazu verwendet die Wärmepumpe ein spezielles Kältemittel, das einen besonders niedrigen Siedepunkt hat.
Die Umweltwärme durchläuft in der Wärmepumpenheizung vier Stationen:
Die Umweltwärme wird auf das Kältemittel übertragen, wodurch dieses verdampft.
Das so entstandene Gas wird stark verdichtet. Dabei erwärmt sich das Gas.
Das gasförmige Kältemittel gibt seine Wärme an das Wasser ab, das in die Heizkörper fließt. Das Kältemittel kühlt dabei ab und wird wieder flüssig.
Anschließend wird der Druck wieder abgelassen. Das Kältemittel kühlt vollständig ab und wird erneut in den Kreislauf eingespeist.
Um diesen Kreislauf zu betreiben, benötigt die Wärmepumpe Strom.
Funktionsprinzip Wärmepumpe
Wärmepumpen nutzen unterschiedliche Energiequellen
Wenn Sie eine Wärmepumpenheizung in Ihrem Haus installieren möchten, müssen Sie sich entscheiden, mit welcher Energiequelle Sie heizen wollen.
Diese Wärmepumpen unterscheiden sich nicht nur in den Anschaffungskosten und im Installationsaufwand, sondern vor allem in der Jahresarbeitszahl (JAZ). Diese gibt an, wie effizient eine Wärmepumpe arbeitet. Die Jahresarbeitszahl misst das Verhältnis zwischen der aufgenommenen Energie (Strom) und der erzeugten Energie (Wärme) über ein Jahr. Die Stromkosten können daher je nach Wärmepumpentyp und Effizienz variieren.
Vor- und Nachteile der verschiedenen Wärmepumpen
Luftwärmepumpen
Luftwärmepumpen haben einen geringeren Installationsaufwand und können sowohl innerhalb als auch außerhalb von Gebäuden aufgestellt werden. Auch bei Minusgraden kann noch Energie aus der Außenluft gewonnen werden.
Luftwärmepumpen sind jedoch weniger effizient als Wärmepumpen, die ihre Energie aus Quellen beziehen, deren Temperatur das ganze Jahr über relativ konstant ist. Außerdem haben sie einen höheren Stromverbrauch als andere Wärmepumpen, was zu höheren Stromkosten führen kann.
Erdwärmepumpen
Erdwärmepumpen sind in der Regel sehr effizient. Allerdings ist die Installation aufwendig und bei tiefen Bohrungen sind zusätzliche Genehmigungen erforderlich. Die Effizienz einer Erdwärmepumpe hängt auch von der Bodenbeschaffenheit ab:
Ein sandiger, feuchter Boden liefert deutlich mehr Energie als ein trockener, steiniger Boden.
Wasserwärmepumpen
Wasserwärmepumpen, die das Grundwasser zum Heizen nutzen, sind in der Anschaffung teurer, da die Installation sehr aufwendig ist. Für die Nutzung muss sowohl ein Saug- als auch ein Schluckbrunnen angelegt werden.
Da das Grundwasser deutlich höhere Temperaturen aufweist als das Erdreich, ist die Energieeffizienz hoch. Eine Wasserwärmepumpe eignet sich allerdings nur in Gebieten mit hohem und relativ konstantem Grundwasserspiegel.