TÜV Nord Vergabeanforderungen
Der TÜV Nord hat sich für eine andere Herangehensweise für die Prüfung entschieden, ob wirklich Ökostrom drin ist, wenn Ökostrom dran steht. Orientierungsgrundlage ist eine strenge Basisrichtlinie. Allerdings erscheint die Basisrichtlinie ein wenig lückenhaft. Denn zwar sollte der Strom zu einhundert Prozent aus erneuerbaren Energie stammen, den Erzeugern ist es allerdings freigestellt, maximal 50 Prozent aus der Kraft-Wärme-Kopplung zu gewinnen, die mit fossilen Energieträgern betrieben werden kann. Dazu zählt unter anderem Erdgas. Außerdem werden keine Vorgaben über das maximale Alter der Erzeugungsanlagen gemacht. Zulässig für den Erhalt des TÜV Nord Gütesiegels ist zudem der Kauf von Zertifikaten.
TÜV Nord Gütesiegel
Einschränkungen für den Standort der Anlagen, es gibt gravierende innereuropäische Unterschiede bei der Qualität des Ökostroms, sind genauso wenig zu finden wie genaue Vorgaben, welche Projekte mit den Aufschlägen gefördert werden sollen. Stattdessen wird ganz allgemein gesagt, dass die Förderung erneuerbaren Energien und insbesondere der Bau neuer regenerativer Anlagen vorangetrieben wird. Die Frage, welche Anlagen im Detail gemeint sind, bleibt vollkommen unbeantwortet. Hat ein Stromanbieter besondere Wünsche, welche Merkmale zusätzlich geprüft werden sollen, können diese realisiert werden. Die Ergebnisse werden dann ebenfalls im Zertifikat aufgeführt.
Bewertung TÜV Nord Zertifikat
Ausgehend von der Basisversion ist das Zertifikat nicht sonderlich hilfreich. Stattdessen müssen die Verbraucher selber Informationen einholen, ob in dem jeweiligen Einzelfall umfassende Zertifikate vorliegen. Das heißt, die Stromkunden müssen selbstständig prüfen, welche Zertifikate für den jeweiligen Versorger ausgestellt wurden. Erst wenn die Ökostrom-Zertifikate in Umfang und Qualität den Ansprüchen der Verbraucher genügen, kann über einen Wechsel zu dem Ökostromanbieter nachgedacht werden.